Den Honigbienen im Ammerland geht’s durchweg gut, die Ernte kann sich dieses Jahr wieder einmal sehen lassen und der Honig kann direkt vom Imker gekauft werden. Das ist nicht überall möglich, denn der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei nur 10 %. 300 gemeldete Imker und damit Mitglied in einem der drei Ammerländer Imkervereine betreuen rund 2.000 Völker. Es gibt bei den Mitgliedern jährliche Zuwachsraten zwischen 5 und 8 %, quer über alle Altersschichten. Die meisten sind Hobbyimker. Für alle gibt es regelmäßige Schulungen und Fortbildungen. In Westerstede gibt es zum Beispiel einen Lehrbienenstand, auch für interessierte Nicht-Imker.
Die 16-köpfige CDU-Kreistagsfraktion hatte sich jetzt zu einer virtuellen Gesprächsrunde mit 15 hiesigen Imkern verabredet. Mit von der Partie waren die Landesvorsitzende der Imker, Silke Meyer, und der Landtagsabgeordnete Jens Nacke. Die Leitung der Runde mit 15 Hobbyimkern lag in den Händen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jörg Brunßen aus Edewecht. Lebhaft diskutiert wurde über Blühstreifen und -flächen. Begrüßt wurden die Zunahme von großflächigen Blühflächen und die langsam steigende mehrjährige Nutzung. 242 ha gibt es im Ammerland. Jede Blütenpflanze ist Nahrung für die Honigbiene und für Wildinsekten bieten die Blühflächen zusätzlich Lebensraum. Es wird darauf geachtet, dass die Flächen vernetzt sind und gute Strukturen für die Insekten bieten. Der Landkreis fördert jedes Jahr mit 12.000 Euro die Beschaffung von Saatgut, damit Landwirte, Jäger und Imker, Ortsbürgervereine oder Schulen von nur einigen Quadratmetern bis hin zu mehreren Hektar anlegen können. Ein weiteres Thema war die Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt. Sie könnte nach Einschätzung der Imker gerne weiter intensiviert werden. Da geht es beispielsweise um Sanierungsmaßnahmen bei Verdachtsfällen von anzeigepflichtigen Krankheiten, wie die Amerikanische Faulbrut. Wichtig wäre dazu ein besserer Überblick über die Anzahl und Lage von Bienenständen seitens der Imker und die Einhaltung der Meldepflicht beim Veterinäramt. Hier besteht noch größerer Aufklärungsbedarf, denn nicht alle Imker sind Mitglied in einem Verein und damit regelmäßig aktuell und gut informiert.