Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) machte am Montag Station im Ammerland und diskutierte auf dem Hof von Lars Brunßen in Edewecht mit 70 Bauern. Im Mittelpunkt standen die Themen Tier-, Klima- und Umweltschutz.
Von links nach rechts:Stephan Albani, Jens Nacke, Misterin Otte-Kinast, Lars Brunßen, Michael Herrmann, Heidi Exner, Jörg Brunßen, Dirk von Aschwege Mit von der Partie beim Hofbesuch in Wittenberge waren die Abgeordneten Stephan Albani (Bundestag) und Jens Nacke (Landtag) sowie Kommunalpolitiker aus Edewecht, darunter Bürgermeisterin Petra Lausch und CDU-Fraktionschef im Kreistag und Gemeindrat Jörg Brunßen, der das Treffen vorbereitet hatte. Die Wittenberger Gespräche werden alle zwei Jahre auf dem Hof von Lars Brunßen ausgerichtet. Dieser bewirtschaftet mit seiner Familie einen 90 Hektar großen Futterbaubetrieb mit Milchkühen, die rund um die Uhr von Robotern gemolken werden.
Vorweg wünschte sich die Ministerin mehr Transparenz und Offenheit: Sichtbar seien häufig nur Güllefass und Feldspritze, aber ansonsten seien viele Bereiche der Landwirtschaft für die Bürger fremd geworden: „Wir müssen unser Tun und Handeln der Gesellschaft besser erklären“, so Otte-Kinast. Die Grünlandprämie sieht sie als Teil von einem Maßnahmenbündel. Die Ministerin versprach: „Sie soll wiederkommen, vielleicht in anderer Form“. Und die Umwelt- und Landschaftspflege sieht die Politikerin als Betriebszweig an, mit dem Geld verdient werden könne. Wie sieht es aus mit einer klimaschutzorientierten und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähigen Landbewirtschaftung im Moor? Es geht für die Höfe um Existenz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Wie weit können die Wasserstände kontrolliert angehoben werden, um sowohl den Torf zu schützen als auch die tragfähige Nutzung zu erhalten? Und wie kann eine angepasste Bewirtschaftung dieser Flächen aussehen? Modellprojekte sollen Antworten auf diese Fragen liefern. Mehrere Anwesende warten immer noch auf Geld aus der Dürrehilfe 2018 und wünschen sich Blühstreifen nicht nur auf Acker-, sondern auch auf Grünlandflächen. Diskutiert wurden zunehmende Schäden durch immer mehr Gänse, die teilweise das ganze Jahr über bleiben, und die bessere Aufbereitung von Gülle über Trocknung und Separation. Zum Konflikt Wolf und Weidetierhaltung bezog die Ministerin klar Stellung: „Wir wollen Niedersachsen nicht einzäunen. Insofern müssen wir dem Wolf seine Grenzen aufzeigen und ggf. auch entnehmen“.