CDU-Fraktion stellt Antrag
Die CDU-Fraktion im Ammerländer Kreistag will mit einem Antrag prüfen lassen, welche Förder-möglichkeiten seitens des Landkreises Ammerland sinnvoll wären, um Praxisgründungen im ländlichen Raum des Kreisgebietes attraktiver zu machen.
Ferner soll erörtert werden, wie Medizinstudenten im Rahmen eines Stipendienprogramms des Landkreises vor Ort gehalten werden können. Mehrere umliegende Landkreise bieten schon heute finanzielle und ideelle Förderprogramme an (Landkreis Cloppenburg, Leer, Emsland etc.) an, um junge Ärzte im ländlichen Raum zu halten. Mit der Ammerland-Klinik, dem Bundeswehr-Krankenhaus, der Karl-Jaspers-Klinik und den ansässigen niedergelassenen Ärzten ließe sich bspw. eine ideelle Förderung anbieten. Laut CDU ließe sich zudem eine finanzielle Förderung über allgemeine Steuermittel und ggf. andere Förderer finanzieren. Für die CDU-Kreistagsfraktion ist die medizinische Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge. Die hausärztliche Grundversorgung ist zum Teil auch im Landkreis Ammerland gefährdet. Bis 2020 werden im Bundesgebiet ca. 50.000 Ärzte in den Ruhestand gehen; jeder zweite Allgemeinmediziner ist schon jetzt über 55 Jahre alt. Es fehlen derzeit bundesweit 3.600 Ärzte und die meisten davon in Niedersachsen. 2012 ist das GKV Versorgungs-strukturgesetz (GKV-VSTG) in Kraft getreten. Ziel ist eine wohnortnahe Versorgung und eine flexible Vergütung für die Ärzte zu sichern. Eine flächen-deckende Versorgung ist aber noch nicht gewährleistet, da junge Ärzte lieber in urbanen Ballungsräumen praktizieren. "Auch wenn die ärztliche Versorgung im Ammerland derzeit noch ausreichend ist, sollten wir trotzdem schon heute über mögliche zukünftige Maßnahmen nachdenken. Bei negativen Entwicklungen sind wir dann zukünftig optimal vorbereitet", so die Edewechter Kreistagsabgeordneten Kira Wichert, Hedi Exner, Axel Hohnholz und Jörg Brunßen.